Pilze sammeln in Dänemark, Pfifferlinge-Pasta-Rezept

Dieses Jahr fuhren wir im Spätsommer nach Dänemark. Eine neue Erfahrung, denn bisher besuchten wir das Land nur im Frühling, Sommer und Herbst. Von heißen bis hin zu eiskalten Tagen haben wir alles erlebt. Was mich immer wieder fasziniert, ist die wunderschöne Natur. Dünen, Strand, Meer, Heide und Wald, alles scheint zu verschmelzen. Ich sauge die Gerüche und Geräusche förmlich auf und genieße die unendliche Ruhe.

Der Spätsommer in Dänemark

Jede Jahreszeit bringt ihre Faszination mit sich, so auch der Spätsommer. Die Heide verblüht, manche Tage an der See sind rau und andere wiederum lassen mich die Sommerbekleidung aus dem Koffer packen. So kennt man Dänemark. Das Wetter ist abwechslungsreich und nicht vorhersehbar.
In diesem Jahr hatte ich tatsächlich keine Wanderschuhe bei mir. Aufgrund dessen blieb das Shoppen nicht aus.
Deshalb noch einmal zum Nachlesen: Welche Bekleidung nehme ich mit nach Dänemark.

Pilze in dänischen Wäldern

Unsere Ausflüge sind, aufgrund der Vielfalt der Natur und des Wetterwechsels, meistens spontan. Dieses Jahr wählten wir in den ersten Tag einen Mix aus Strand und Wald.
Was der Wald für uns bereithielt wussten wir vorher nicht. Wir trauten unsere Augen kaum, als wir die Menge an Pilzen, schon am Wegesrand, wachsen sahen.
Dazu darf ich sagen, dass ich einige Pilze kenne, allerdings könnt ihr euch vorstellen, dass man trotz allem sehr vorsichtig ist. Mein Gedanke war, die Pilze zu sammeln und zu braten oder zu trocknen.
Zum Glück gibt es wirklich sehr gute Apps zur Pilzbestimmung (leider nicht ganz günstig). Maronen, Stein- und Birkenpilze sowie Pfifferlinge sind mir natürlich bekannt.
So nahmen wir zum nächsten Spaziergang durch den Wald einen Korb mit. Plastiktüten oder ähnliches sind zu vermeiden, die Pilze sollten gut durchlüftet werden, da sie sonst viel zu schnell matschig werden oder sich gegenseitig „erdrücken“.
Übrigens habe ich meinen geflochtenen Korb aus Weide bei Amazon (*) erworben.
Wir bestimmten die mir bereits bekannten Pilze und ließen uns auch von weiteren Sammlern beraten. Eine Recherche im Internet über die Arten und Vielfalt blieb natürlich nicht aus.

Pfifferlinge in den Wäldern Dänemarks

Beim fleißigen Sammeln, oder eher Einsammeln, trafen wir eine Frau, die ebenfalls einen vollen Korb bei sich trug und am Wegesrand hockte. Ich sprach sie an, was sie denn dort suche. Als ich in ihre Hand sah, war ich sehr erstaunt. Pfifferlinge. Unzählige Pfifferlinge. Ich muss gestehen, dass ich diese im Teutoburger Wald noch nie gesehen habe. Meine Begeisterung stieg schlagartig.
Mein Mann und ich fixierten uns nun auf diese goldgelben Leckereien, wobei wir nebenbei riesige Stein- und Birkenpilze einsammelten.
Die Pfifferlinge, auch Rehlinge, Eierschwammerl oder Gelbere genannt, wachsen gerne im Moos, in der Nähe von Kiefern, unter umgefallenen Bäumen und toten Ästen, aber auch am Rande des leicht schottrigen Weges. Was uns ebenfalls auffiel, dass der Boden zum Teil sandig war.

Da es einige Wälder in der Umgebung unseres Ferienhauses gab, erwanderten wir nun mit unserem Körbchen verschiedene Gegenden.
Die Pfifferlinge leuchteten so herrlich gelb, zumeist musste ich sie unter Moos und Heide vorsichtig freilegen. Und… wo einer ist, sind auch mehrere!
Übrigens: das sogenannte Gold des Waldes ist in Deutschland nur selten zu finden, steht unter Schutz, somit man darf auch nur zum Eigenbedarf sammeln.
Bitte aufpassen: Es gibt einen Pilz der dem Pfifferling ähnelt.
Dieser jedoch hat Lamellen anstatt Rillen. Lamellen brechen bei Berührung weg und Rillen nicht.
Wenn ihr euch nicht sicher seid, lasst am besten die Finger davon.

Achtung: sucht euch nach Wald- und Wiesenwanderungen nach Zecken ab.

Meine ersten Versuche: Putzen und trocknen der Pilze

Nach ausgiebigen Recherchen über jeden einzelnen Pilz, der in unserem Körbchen war, entschied ich mich vorerst zum Trocknen, um die Pilze später zum Würzen, in Suppen oder anderen Leckereien zu verwenden.
Hierbei sollte man auf einige Dinge achten!
Zuerst darf ich sagen: Ich bin kein Experte! Alles was ich schreibe, habe ich mir erlesen und selber ausprobiert.
Am besten reinigt man die Pilze mit einem Pinsel oder einer Pilzbürste. Beides hatte ich nicht vorrätig und nutze einen Schwamm, der auch sein Übriges tat. Längeren Aufenthalt im Wasser sollte man vermeiden, da sich die Pilze dadurch zusätzlich mit Wasser vollsaugen.
Die Stiele konnte ich gut mit einem Messer abschälen.
Nachdem ich die Stein- und Birkenpilze sowie die Maronen gesäubert hatte, schnitt ich diese in sehr dünne Scheiben. Natürlich wurden matschige oder anders beschädigte Stellen entfernt.

Nun gibt es die Möglichkeit die Pilzscheiben mehrere Stunden im Ofen zu trocknen. Wer in Dänemark Urlaub macht weiß jedoch, dass der Strom nicht günstig ist! Ich entschied mich also, die Scheiben aufzufädeln. Hierzu nutzte ich Nadel und Faden und fand auch Stellen im Haus, wo ich die Pilzketten aufhängen konnte. Übrigens ging mir der Faden aus, welcher ursprünglich als Notfallset gedacht war.
Naja, es gibt Supermärkte.
Hier empfehle im übrigens den REMA 1000.

Aufgrund der Menge der Fundstücke, hängte ich jeden zweiten Abend neue Pilze auf und alte ab.
Als alle gut getrocknet waren, füllte ich diese in Gläser und kleine Tupperdosen ab. Die Pfifferlinge trennte ich dabei von den anderen Pilzen.
Das Haus roch über Tage hinweg lecker.

Mittlerweile nutze ich das folgende Trockennetz:
Desy & Feeci 8-lagiges Netz-Abtropfgestell * zum Aufhängen von Kräutern. Das Scheiben Schneiden und Aufhängen war mir dann doch zu viel Arbeit. Das Trockennetz passt super in den Kofferraum des Autos und kommt das nächste Mal definitiv mit nach Dänemark.

Pfifferlinge säubern und zubereiten

Der Schmutz sollte nicht mit Wasser entfernt werden, denn somit geht das Aroma schnell verloren.
Das Säubern ist etwas mühsam. Auch hier ist es ratsam einen Küchenpinsel oder eine Pilzbürste zu verwenden.
Das Stielende sollte entfernt werden.
Wie auch bei anderen Pilzen sind Druckstellen auszuschneiden.

Meine Mutter riet mir noch zu folgendem Trick, der das schnelle Säubern leichter macht:
Die Pfifferlinge können in Mehl geschwenkt werden, denn das Mehl löst den Schmutz ab.
Dann werden die Pilze in ein Sieb gelegt, ganz kurz mit Wasser abgespült und sofort mit einem Küchentuch getrocknet.
Nun kannst du entscheiden, ob du sie zum Trocknen aufhängst, im Ofen trocknest, oder sie gleich zubereitest. Wie auch bei anderen Pilzsorten ist es ratsam, Pfifferlinge schnell zu verarbeiten.

Rezept, Pfifferlinge in Sahnesauce

Gerne möchte ich euch über meinen ersten Versuch: Pasta mit Pfifferlingen in Sahnesauce, der übrigens gelungen ist, berichten.

Utensilien
Schwamm, Pilzpinsel
Scharfes Messer
Küchenbrett
2 Pfannen
Topf
Sieb
Holzlöffel
3 Schälchen

Zutaten für eine Person
ca 200 Gramm Pfifferlinge
½ Zwiebeln
1 kleine Knoblauchzehe
ca eine Tellerhand voll Petersilie
200 ml Kochsahne
etwas Butter
etwas Öl
Pfeffer
Salz
Pasta. je nachdem wie viel du isst

Oben habe ich habe bereits beschrieben, wie du die Pilze säuberst.
Je nach Größe schneidest du dir die Pfifferlinge auf die Größe, die du in der Sauce bevorzugst.

Beachte, sie verlieren in der Pfanne Volumen.
Zwiebel in kleine Würfel schneiden
Knoblauch klein häckseln
Petersilie klein häckseln.

Zwiebeln und den Knoblauch in einer extra Pfanne dünsten und zur Seite stellen.
Zeitgleich die Pasta kochen.
Butter und Öl, im gleichen Verhältnis, in der Pfanne erhitzen, sodass der Boden der Pfanne ganz bedeckt ist. Die Temperatur der Ofenplatte maximieren. Die Pfifferlinge hinzugeben. Wichtig ist, dass du die Pilze kontinuierlich schwenkst, sodass das Wasser aus den Pilzen weicht. Die Sahne kann nun hineingeben werden. Das Ganze wird aufgekocht.
Verfeinert wird die Pfifferling-Sahne-Sauce mit den vorbereiteten Zwiebeln und dem Knoblauch. Mit Salz und Pfeffer, je nach Geschmack würzen.
Nun kann angerichtet werden.

Die Pasta auf den Teller geben, darüber die Sahnesauce mit den Pfifferlingen und on top die Petersilie.
Guten Appetit.

Achtung Hinweis: Wer Pilze sammelt und sie auch zum Verzehr zubereiten möchte, sollte sich 100% sicher sein, dass diese auch essbar sind! Aber auch dann können selbst die besten Speisepilze trotzdem noch Verdauungsbeschwerden bei empfindlichen Menschen hervorrufen.
Geht hier bitte kein Risiko ein!

Dänemark im Spätsommer, wir kommen wieder

Wie ihr seht, konnten wir dieses Jahr eine ganz neue Erfahrung sammeln. Vielleicht werden wir uns sogar einen Holzkorb zulegen und in Deutschland unser Glück, Pilze zu sammeln, versuchen.
Auf jeden Fall haben mein Mann und ich uns vorgenommen, kommendes Jahr ebenfalls um diese Jahreszeit unseren Urlaub in Dänemark zu verbringen.
Nein, nicht nur wegen der Pilze.
Die Saison ist beendet, die Häuser sind günstiger. Die Temperaturen zum Wandern angenehmer und die Städte nicht so touristisch überfüllt.

Das war erneut ein Beitrag über Dänemark.
Natürlich setzte ich euch weitere verlinkt darunter.

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